Sehenswürdigkeiten

 

Feldsteinkirche
    Die Kirche

Auf einem kleinen Hügel steht weithin sichtbar das Wahrzeichen der Gemeinde Barsdorf - die Kirche  mit einem gepflegten Friedhof. Direkt von der Dorfstraße führt ein beschaulicher Kirchsteig zum Haupteingang.

Auf dem Friedhof befinden sich auch die alten Gräber der vorletzten Gutsbesitzerfamilie von Oertzen. Die meisterlich wieder vollständig aufgebaute mittelalterliche Feldsteinmauer bildet die Einfriedung des parkartigen Kirch- und Gemeindefriedhofes.

Die Kirche ist das älteste Bauwerk des Ortes. Sie wurde im 15. Jahrhundert aus Feldsteinquadern errichtet als Barsdorf noch selbständiges Kirchspiel (Pfarrbezirk) des Brandenburger Sprengels (Amtsbezirk) war. Nach der Reformation wurde sie Filialkirche von Tornow.

Während des 2. Weltkrieges befand sich hinter der Kirche ein Schützengraben.

Auffällig an der Kirche ist, daß das Turmhaus und Langhaus die gleich Breite aufweisen. Ursprünglich waren beide durch eine Granitwand getrennt. Diese Trennwand mußte einem massiven Turmunterbau mit Vorhalle (Winterkirche) weichen.

Den Außenturm und das Kirchenschiff zieren fünf Spitzbogennischen. Sie sind der bescheidene Schmuck der spätmittelalterlichen Kirche.

An der Eingangshalle schließt sich die Winterkirche an, wo verzierte Balken eine niedriggehaltene Holzdecke tragen. 

Im Innern des Gotteshauses befindet sich an der Nordwand ein barockes Epitaph (Grabmal mit Inschrift) aus dem Jahre 1741.

Ebenfalls sind die Wappen der Familien von Oertzen und Schierstädt im Kirchenraum zu sehen.

Drei schwere Grabsteinplatten aus dem 18. Jahrhundert der früheren Gutsbesitzer befinden sich an der Wand hinter dem Altar.

Der Altaraufbau zeigt "Christus am Kreuz". Die schmuckvolle Balustrade im Vordergrund des Altars und bunten original bleiverglasten Fenster bilden ein wunderschönes Ensemble und hinterlassen beim Betrachter einen faszinierenden Eindruck.

Die Kirche brannte am 01. April 1888 ab und wurde zwei Jahre später originalgetreu wieder aufgebaut.

 

Das Kriegerdenkmal

An der Dorfstraße (Einmündung zum Sport- und Gemeindezentrum) steht unter einer alten Kastanie das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des I. Weltkrieges (1914 - 1918).

Ein großer Findling mit glatter Platte trägt die Namen der Männer, die „für Thron und Vaterland“ im Krieg ihr Leben ließen.

Der Gedenkstein wurde von der Gemeinde Barsdorf 1920 gewidmet bzw. aufgestellt.

 

Gaststätte

Die einstige Gutsschmiede

Auf der Hälfte des Weges zum früheren Gutshof fällt auf der linken Straßenseite ein Haus mit ungewöhnlicher Architektur auf. In diesem Gebäude befand sich die einstige Gutsschmiede.

Aus der ehemaligen Gutsschmiede wurde die umgebaute Dorfgaststätte "Zur Alten Schmiede".

Der laubenartige Überbau mit den vier der gotischen Baukunst entlehnten Spitzbögen verschaffen dem Restaurant zusätzlich ein altertümliches Flair. Selbstredend läßt es sich in dem rustikalen Gasthof, Inhaberin ist Christine Walter, gut Einkehr halten.

 

Fischerhütte am Haussee

Nach Barsdorf verschlug es nach dem Zweiten Weltkrieg  (1939 - 1945) den Schriftsteller Alfred Wellm (geb. 22.8.1927).

Von seinen vielen Büchern, u. a. „Kaule“, (1962), „Das Pferdemädchen“ (1974), „Pause für Wanzka“, geht Wellms 1975 geschriebenen Roman „Pugowitza oder Die silberne Schlüsseluhr“ (Aufbau-Verlag) besonders auf die Barsdorfer Nachkriegsverhältnisse ein.

So sind u. a. in der Romanhandlung die „Bullerberge“, das Tun des Fischers, die Arbeit des Schmiedes sowie Erlebnisse mit russischen Soldaten hier angesiedelt.

 

Alfred Wellm war 18-jährig seinem Vater gefolgt, der sich am Ende seiner Flucht aus den Masuren am Ufer des Haussees in einer selbstgebauten Hütte eine Bleibe schuf.

Während Vater und Sohn Alfred, nachdem sie Soldatenzeit und Krieg heil überstanden hatten, sich ihren Lebensunterhalt mit dem Fischen und Obstpflücken verdienten, betätigte sich der Junior außerdem noch als Kutscher im Dorf.

Mit dem offenen Pferdewagen transportierte er bei Wind und Wetter über Blumenow, Bredereiche und Zootzen kranke Dorfbewohner ins ca. 18 Kilometer entfernte Krankenhaus nach Fürstenberg/Havel.

In der Wasserstadt Fürstenberg/Havel unterrichtete Alfred Wellms später als Neulehrer viele Schülergenerationen und machte sich mit dem Schreiben von unterhaltsamen Jugendbüchern einen Namen.

Die Lektüre des Romans „Pugowitza ...“ und ein anschließender Besuch der Barsdorfer Wald- und Seenlandschaft, die dem Schriftsteller viel Inspiration und Schaffenskraft gab, verspricht eine erholsame Begegnung zu werden.